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Von Galungan bis Nyepi auf Bali






Sanur, 26. 02. 2024

Wieder unterwegs.

Wir waren überrascht, dass am Schalter am Frankfurter Flughafen nach unserem Alter gefragt wurde und als wir viel Beinfreiheit bei unseren Plätzen hatten, dämmerte es langsam, dass unser Alter für den netten Checkin-boy wahrscheinlich dafür der Anlass war.

Der Flug bei 12 000 Meter Höhe über den Balkan, die Türkei, den Iran, Teile von Irak und Saudi Arabien - wohin unser junger und gläubiger Sitznachbar von Abu Dhabi nach Mekka weiterreisen wollte - war insgesamt trotz der vielen Konflikte, die wir übeflogen eigentlich friedlich - über den Wolken, wohlgemerkt.

Ständig zeigt uns der Monitor die Flughöhe -und die Geschwindigkeit, aber wir können uns 10-12km Höhe und die Geschwindigkeit von 800km/h nicht wirklich vorstellen. Zur Hockeyzeit sind wir in Abu Dhabi durch 3 Zeitzonen weiter.



Nachdem die Beine gelockert, die eine Arschbacke aber noch leicht platt war, sind wir die nächsten 7 Stunden nach Singapur auf der 2. Backe geflogen.

Aber dieses Mal fühlten sich die Sitze im Flieger viel zu eng an, so dass an Schlaf nicht im Schlaf zu denken war - ausgerechnet zur Schlafenszeit - und die 7 Stunden waren ganz schön lang.

Viel Wasser überflogen wir auf dem 2. Flugabschnitt und nur ein bisschen Indien, von Mumbai bis Chennai, dann wieder Wasser bis zur Straße von Malakka, um dort bis Singapur malayisches Land und damit festen Boden unter uns zu wissen.

Der letzte Abschnitt von Singapur nach Denpasar/Bali war mit seinen 2 1/2 h der reinste Klacks.


Die Befürchtung, den Nachmittag im Flughafen mit Schlangestehen für das „Visum on arrival“, das mühsame Ausfüllen einer digitalen Zollerklärung, dem Suchen nach unseren Koffern (nach 3 Flügen) und dem Finden unseres reservierten Taxis erwies sich wie so vieles im Leben als Irrglaube. In vielleicht einer halben Stunde nach Landung saßen wir bei Ketut Edy im Taxi und stauten im Feierabendverkehr durch die Hauptstadt bis zum „Putri Homestay“ in Sanur.

 

Aber dort - begann für uns das Abenteuer Bali.

Als wir den üppigen tropischen Garten des Homestays betraten, hüpften unsere Herzen unkontrolliert und wir konnten uns am saftigen Grün und dem kunstfertigen Beiwerk überall kaum sattsehen. Hinzu kam noch das Wiedersehen mit Ida Ayu, die einer Brahmanenfamilie entstammt und uns tatsächlich wiedererkannte.
Na, sowas.


Eine Stunde Schlaf, eine kühle Dusche und ein kühles Bier im nahen Cafe. Und Schluss - zur Volleyballzeit - ohne Punkt und Komma schliefen wir zwölf Stunden lang bis zum Morgen.

Tropische Vögel weckten uns und der blaue Himmel tat ein übriges.
Mit Fahrrädern fuhren wir an den Strand - und waren tatsächlich geschockt.


 

Entgegen unseren Erinnerungen vom November 2016, als sich am Strand nur wenige Touristen wie verloren auf ihren Strandliegen in der Sonne räkelten, ging hier fast der Punk wie am Ballermann von Mallorca ab. Ein Resort am anderen überbot sich im Angebot und den feinen Preisen - Tourismus eben.

Damals und davor waren noch viele Gästehäuser und kleine Bungalowanlagen in einheimischer Hand. Heute regiert der Pauschaltourismus. Inzwischen haben große Investoren riesige Komplexe erstellt, mit europäischen Preisen und einheimischen Löhnen. Das große Geld bleibt selten im Land. Den einheimischen bleibt der Straßenverkauf von kleinen Waren, bei denen jeder Tourist lässig abwinkt: Hüte, Schmuck, Grimsgrams, Selbstgebasteltes usw.

Das einzige was bleibt, ist der Arbeitsplatz oder der Zuschauerplatz bei diesem „Spiel“. An der Zukunft wird schon gebaut..noch grösser, noch gigantischer, alles findet im Luxushotel statt, und das exotische Bali mit seinen besonderen Ritualen hat dort schon keinen Platz mehr. Seufz.


 

Im Schatten eines riesigen indischen Mandelbaumes fanden wir dann doch noch ein Plätzchen, das fast unseren Eindrücken von vor erst mal 7 Jahren entsprach.

 

Heute kam Dani auf seinem Motoscooter von Seminyak zu uns an den Strand von Sanur gefahren und wir hatten viel zu erzählen.










Kurz noch war er bei uns im Putri Homestay und wir ließen uns von Ida Ayu einige Gepflogenheiten von ihrer Ksatriya-Familie erklären und wir durften den prunkvollen, weitläufigen Garten durchstreifen mit den üppigen Pflanzen und wertvollen Vasen und Statuen. Den großen Familien- und AhnenTempel sahen wir von außen, da nur Familienmitglieder - und die „Ahnen“ - Zutritt haben.

 

Bevor der große Regen des Spätnachmittags einsetzte, fuhr Dani wieder zurück an den Surfstrand von Seminjak.

Morgen, am Montag fahren wir alle nach dem Frühstück in die Künstlerstadt Ubud. Wir mit unserem Fahrer Ketut und Dani mit seinem Moto und wir werden einige Tage im „Hibiscus Cottages“ verbringen. Dort wollen wir auch dem Festzyklus „Galungan“ beiwohnen, an dem sowohl Götter als auch die verstorbenen Familienmitglieder für 10 Tage bis „Kuningan“ auf die Erde herabsteigen und von den voll versammelten Familien empfangen und verköstigt werden. Galungan ist neben Niyepi der wichtigste balinesische Feiertag und wir sind natürlich gespannt, wie sich diese „Verbrüderung“ abspielen wird. Jedenfalls kommt eine Menge Unbekanntes und auch nicht Vorstellbares auf uns zu.

Ubud, 29. Februar 2024 

Kleiner Abschied von Ida Ayu, der Besitzerin des Homestay am Morgen.


Möglicherweise werden wir uns am Ogoh-Ogoh-Fest am 10.03.24 wieder treffen, wenn die Familie ihre dämonischen Figuren in einer Prozession zum Strand bringt und dort verbrennt.


Mit etwas Verspätung holte uns Ketut Edy der Fahrer ab und wir fuhren auf engsten Straßen bei fast unerträglichem Verkehr durch die Dörfer nach Norden in Richtung der Künstlerstadt Ubud. Überall sah man die Vorbereitungen für das große Galunganfest, das am Mittwoch beginnen wird und 10 Tage dauert.


An vielen Häusern waren schon die übergroßen Penjors angebracht, riesige mühsam und kunstvoll verzierte Bambuswedel. Man sah auch vor den Häusern und in den Höfen, wie Männer und Frauen in Gruppen saßen, um ebenfalls aus Bambus Wadahs, kleine Altäre für die Opfergaben zu flechten.

Bei einem Holzschnitzerbetrieb in einem Dorf kurz vor Ubud machten wir einen kleinen Halt und ließen uns vom kompetenten Guide die Holzarten der Schnitzereien - Mahagoni, Ebenholz, Hibiscusbaum (den es nur auf Bali geben soll) - und die mannshohen filigranen Exponate, die in der Mehrheit hinduistische Gottheiten mit liebevollen Details herausgearbeitet. Man fragt sich natürlich, wer um alles in der Welt kauft sich eine solche Figur, die in einer Dreizimmerwohnung überdekoriert wäre.

Die lapidare Antwort: Reiche Russen.

Nebenbei erzählte er vieles über das hinduistische Götteruniversum und war überhaupt ein redseliger Gesprächspartner. Sehr nett.

In Ubud angekommen, bezogen wir erst einmal unseren Bungalow im balinesischen Stil. Auch hier waren die Bewohner mit der Herstellung von Penjors und Reisgeflechten beschäftigt für das große Familien- und Ahnenfest in 2 Tagen, Galungan genannt.

 









Direkt bei unserem Hibiscus Homestay, von Reisfeldern umgeben, warteten wir in einem netten Warung (kleines Familienrestaurant) bei Papayasalat und Smoothies auf Daniel, der ebenfalls ein nettes Zimmer gebucht hatte.



In der Stadt herrschte schrecklich viel Verkehr und Massen an Touristen bewegten sich auf der Straße und wow was für ein Unterschied beim Hisbiskus mit den Reisfeldern - Ruhe .


Nach Sonnenuntergang besuchten wir im Pura Dalem Ubud (dem Shiva geweihten Unterweltstempel) eine Kecak-Aufführung mit Feuertanz.



Eine etwas undurchschaubare Darstellung des hinduistischen Ramajana-Epos mit annährend 100 Kecaktänzern und den bunt kostümierten Helden des Epos. Beeindruckend allerdings war der Ort des Theaters (der in Licht und Schatten getauchte Tempel in all seiner magischen Schönheit).





Daran schloss sich der hinduistische Feuertanz an, bei dem ein junger Tänzer barfuß immer wieder über die Glut brennender Kokosnussschalen lief, was auf uns wie eine Zumutung wirkte - nicht nur für ihn.

Noch ein Arak Mojito oder zwei im netten Warung Gauri und der Tag verabschiedete sich langsam.

Tortur am nächsten Morgen.

Eigentlich sind wir es gewohnt, in den Orten 2 Fahrräder zu mieten. In Ubud jedoch wimmelt es von Superkarossen, SUVs und jede Menge Motos und Scooter. Aber keine Räder. Über die Tage waren wir wohl auch die einzigen auf einem Fahrrad und wir wurde, so schien, mancgmal auch etwas belächelt.

Bei der ersten Suche blieben alle Versuche ergebnislos. Ein Fahrradverleih etwa 3 km entfernt war dann das Ziel. Klaus wollte unbedingt zu Fuß die Distanz überwinden, dies aber in 300-400m Etappen und kurzer Sitzpause.

Hier muss auch erwähnt werden, dass die hohe Luftfeuchtigkeit bei etwa 34 Grad schier unerträglich war. Man muss das mal erlebt haben, um zu verstehen.

Die 3 oder 4 km zogen sich also. Dani hatte schon 2 Fahrräder reserviert ( er war mit dem Scooter unterwegs) und schickte einen Standort per WhatsApp. Wir konnten also tatsächlich sehen,

mit welcher Langsamkeit sich die Fahrräder näherten. Allmählich ging auch die Kraft aus, und die Hitze tat ein übriges. Als dann auch noch klar war, dass wir am Ziel tatsächlich vorbei geschlichen waren und die letzte Kraft verbraucht war, setzte ich mich zu einem Mango Juice in ein Bistro und Edith erledigte den Rest heldenhaft.



Jetzt hatten wir 2 Fahrräder für mehrere Tage und fuhren nach einer Pause zum Affenwald von Ubud.

 



Nicht nur die etwa 700 Makkaken (Javaneraffen) sind eine Attraktion, auch die Vegetation schafft eine märchenhafte Atmosphäre.






Besonders entlang einer tiefen dunklen Schlucht, Steine und Felsen mit Moos bewachsen, von tiefhängenden Luftwurzeln alter Banyanbäume, die keinen Sonnenstrahl hindurchlassen.

Dazwischen tollen die Affen in Gruppen herum, fechten auch mal einen Streit aus, liegen faul auf Steinen und lassen sich lausen, vögeln auch ab und zu ein Minütchen und äffen ständig menschliches Verhalten nach - oder umgekehrt ?


Heute nun war der 28. März, und das große Galunganfest begann.


Wir wurden durch spirituelles, helles Läuten geweckt.

Schon im Homestay konnte man von der Dachterrasse diverse Zeremonien in den Hausaltären beobachten und die Opfergaben überall und die Räucherstäbchen waren besonders aufgeregt.

Nach dem leckeren Frühstück, von Made hergerichtet, fuhren wir mit Scooter und Rädern zum Pura Dalem und ließen uns viel Zeit für die genaue Beobachtung der Zeremonien im Tempel und auch der Figuren des Pura Dalems (Unterweltstempel) - hässliche Fratzen und Körper, die wirklich das Böse/die Düsternis symbolisieren.




 






Immer wieder kamen festlich gekleidete Familienverbände mit ihren großen Opfergaben für die Götter und Ahnen ( die heute ja heruntersteigen und die Familien in ihren Gehöften 10 Tage besuchen werden), die jetzt von den Brahmanen im Tempel in einer kleinen Zeremonie mit heiligem Wasser geweiht wurden.

Ein imposantes Erlebnis

Imposant aber auch die große Ästhetik des balinesischen Hinduismus, mit viel Schmuck, Verzierung, Rauch, Düften, Blüten und den riesigen Wurzeln jahrhundertealter Banyanbäume. Schöne Frauen mit Spitzenblusen, die die Schönheit unterstreichen, schöne Männer im Rock mit weißem Hemd und Kopfschmuck und nette putzige Kinder kommen in großen Gruppen.

Seit Tagen ist unser meistbenutztes, immer wieder gestammeltes Wort: Unfassbar!!!

Die Galungan-Periode symbolisiert den Kampf der Götter gegen das Böse. Diese sollen zwar siegen, aber eben nur ein bisschen.

Nur wenn beide Kräfte im Gleichgewicht stehen, herrschen Harmonie und Frieden. Deshalb spenden die Balinesen beiden Kräften ihre Opfergaben, um zu huldigen die einen oder zu besänftigen die anderen.


 



Nach einer kurzen Pause, fuhren wir hinaus in die frischen Reisfelder von Nordubud, die in unterschiedlichen Wachstumsperioden sehr eindrücklich auf sich aufmerksam machten.

Die schöne Jalan Kajeng von 2016 mit den tollen Hausfassaden und Gärten waren total verdeckt, da die ganze Straße mit Kleider- und Souvenirständen voll war.

Danach schöne Ausblicke, ruhige Momente auf Reisfelder.





In einem kleinen Warung mtten im grünen Paradies gönnten wir uns eine Erfrischung. Pink Floyd Musik (Klaus trug das T-shirt von Dani mit „The dark side of the moon“) von der Bedienung hergezaubert und unsere schweissüberströmten Körper erholten sich schnell im Schatten mit leichter Prise.

 

Der Rückweg in die Stadt war einigermaßen abenteurlich und nach einer Runde Schlaf und einer kalten Dusche fuhren wir in die Fressmeile „Jalan Gautama“ und aßen im „Melting Wok“ lecker zubereitete Reisgerichte. Auf Danis Terrasse noch ein kleiner Absacker mit Cola und Bali Arak - dann war Schluss.

 

 

 

Ubud, 1. März 2024




Gerade wollten wir aufbrechen, um im Palast Tickets für die abendlichen Legongtänze zu kaufen. Schon 200 m später, auf der Jl Bisma passierte es.


 

Erste Riesentropfen, dann das leichte Platschen auf überdimensionierten Bananenblättern, erst schüchterner Guss, dann wie auf ein geheimes Zeichen das Gewitter, das im Sekundentakt Blitze und Donner schleudert. Straßenüberflutung innerhalb weniger Minuten.


Unter dem Strohdach des nächsten Warung beobachten wir trocken die huschenden Geistergestalten auf der Straße, die sich zwar in ihr durchnässtes Schicksal längst gefügt haben und dennoch mit großen Sätzen manche, andere betont lässig irgendwohin fliehen.

Eine zwar manchmal beängstigende Naturgewalt. Aber solche Intensität und Lebendigkeit bietet eben nur die Regenzeit. Eine halbe Stunde Faszination mindestens und die Vorstellung war frühzeitig beendet, währenddessen wir wie im Theatersaal entspannt saßen und unsere exotischen Ingwergetränke saugten.

Wenn man durch die saftig grünen Reisterrassen fährt und begeistert ist von der prallen Tropenvegetation überall, dann vergisst man gerne, welche Wassermassen hierfür nötig sind.

Oh, du wunderschöne Regenzeit!?

 

Wir haben für den Abend noch 3 Tickets erstanden für eine Aufführung der balinesischen Legongtänze, die im Puri Saren Agung, dem Palast von Ubud stattfinden (Palast einer Brahmanenfamilie des 19.Jhd und ab 1930 Palast des damaligen Königs).


 

Kurz nach Sonnenuntergang haben Edith, Dani und ich uns im alten Königspalast von Ubud die Legongvorstellung angesehen.

 

Schon die Musik des Gamelan-Orchesters ist auf die Dauer (die Vorstellung dauerte gut 90 Minuten!) gewöhnungsbedürftig und und eben höfisch gestelzt.


Die gekünstelten Legong-Tänze aber, zur Belustigung und Zerstreuung der Herrscherfamilien am Hofe erfunden, sollen ja das balinesische Ideal weiblicher Schönheit verkörpern. Die Gesten und gezierten Bewegungen, vor allem der Hände und Finger, und der starre, wechselnde Gesichtsausdruck mit den mechanischen Bewegungen, auch der Augen erinnert manchmal eher an etwas Maschinelles, Puppenhaftes.

Dennoch fasziniert irgendwie die Buntheit, die goldglänzenden Brokatkostüme und Masken und die schon sportliche Leistung der Tänzerinnen und Tänzer.

 

Viel Bewegung, wenig Sinnhaftes.

 

Der Supergau!

Im kleinen Warung Gauri bei den Reisfeldern unseres Homestays

bestellten wir vor der Vorstellung noch einige Leckereien. Bei einem harmlosen Chicken-Curry passierte es dann. Eine Zahnblende brach am Oberkiefer aus. Viel zu früh und unerwartet.

Katastrophe!

Wie damit umgehen, was tun?

Lange saßen wir noch auf Danis Balkon bei Cola oder Sirsaksaft ( eine heilende Superfrucht mit süßsaurem Geschmack) mit Arak gemischt.

 

Nach dem „besten Omelett von Bali“, wie es bei Loose heißt ( Karotten, Frühlingszwiebeln vielleicht, etwas Sellerie Wasserspinat, alles sehr fein und dünn in Streifen geschnitten und mit 2 Eiern verquirlt, Schärfe dazu und den Teig in eine heiße Pfanne geben. Kurz anbraten lassen, Hitze stark reduzieren und langsam braun anbraten, wenden und fertig, wenn auch die andere Seite braun und das Omelett fest ist. - „Enak“! „Lecker“), einem großen Teller Obstsalat aus Papaya, Ananas und Wassermelone, einem Schnitz Limette, einem grünen (das Grün erhält man vom Pandanblatt) Pfannkuchen mit Bananen-Nuss-Honig-Füllung und 2 Tassen Kaffee -



nach diesem tollen Frühstück auf der Dachterrasse mit Blick auf die Vulkankette mit dem majestätischen Gunung Agung ( 3154m) hatten wir drei noch eine Fuß- bzw Rückenmassage mit sehr entspannender Wirkung.


Und danach noch ein Mangolassi, dann erst ging es gegen 1 Uhr für Dani los, auf seinem Moto wieder nach Süden an den Strand.

In 10 Tagen an Niyepi werden wir uns wahrscheinlich in Sanur wieder sehen.


 


Ubud, 4. März 2024

Ubud ist ganz sicher der wichtigste Ort von ganz Zentralbali.

Umgeben von Reisterrassen, Palmen- und Bananenhainen, vielen ursprünglichen Dörfern, Schluchten und dem Panorama der Vulkane, die im Norden wie an einer Perlenkette aufgereiht sind. Wunderschön!

Ideal also für die verschiedensten Ausflüge.

Bei den Spaziergängen durch Straßen des Städtchens waren wir jedenfalls immer überwältigt von der balinesischen Ästhetik, den Palast-, Haus- und Gehöftanlagen, dem vielen Grün, den bunten und duftenden Blütenbäumen, den Statuen und Wasserspielen, Blumenbrunnen und Ornamentfussboden, den geschnitzten Holzfassaden und Portalen.

Eine Stadt jedenfalls mit viel Inspiration.

Auf Touristen hat soviel Schönheit natürlich magische Anziehungskraft.

Bedeutet: Die Stadt ist übervoll und laut, der Verkehr steht meistens total still. Die Massen sickern förmlich durch die Straßen.
Kein Durchkommen der großen Limousinen, dazwischen das Gerangel der lärmenden Motos, - und wir mit unseren Rädern mittendrin.

In den ruhigen und malerischen Straßen wie die Jalan Bisma oder die hübsche Jalan Kajeng ebensolche Verhältnisse. Die einmalige Schönheit ist zugestellt von der Blechlawine und der Lärm tut natürlich sein übriges.

Keiner bummelt, kontemplativ hingegeben, (nicht möglich in diesem Spiel), alles rennt und hetzt vorbei.

Natürlich findet man hie und da auch ein idyllisches Plätzchen:

 

Wie zum Beispiel der älteste Tempel Balis, der „Pura Payogan Agung Gunung Lebah“. Seine Gründung im 8. Jhd. geht zurück auf den ostjavanischen Hindupriester Sri Markandeya.




Die Türme des der Reisgöttin geweihten Tempels Dewi Sri erheben sich im tiefen, üppig grünen Dschungeltal des Flusses Wo.



Der Tempel am Rand der tiefen Schlucht mit den jahrhundertealten Bäumen hat mystische Ausstrahlung.


Oder das Mango-Lassi im Cafe Lotus mit Blick auf den betörenden Wasserpalast „Pura Taman Saraswati“, der dem Palast des Fürsten von Ubud angeschlossen ist, in dem wir die Legongtänze gesehen hatten.


Oder das Kleine „Warung Gauri“, an den Reisfeldern gegenüber unseres Homestays „Hibiscus Cottages“, in dem wir immer mal uns etwas von den leckeren Speisen und Getränken gönnten und auch so manchem Regenguss die Zunge zeigten.



 



Oder dem kleinen Restaurant „Indah garden“, das versteckt hinter einem typischen Portal an der touristischen Jalan Gautama liegt.



Der langgezogene Garten mit den knorrigen Frangipanibäumen, den Palmen und Blüten, Wasserspielen und Vogelkäfigen, den steinernen Wächterfiguren und dem umhüllenden Blütenduft wartet mit bestens indonesisch gewürzten Speisen auf.



Das Nationalgericht „Nasi Campur“ sieht schon mit seiner Vielfalt an Beilagen in Bananenschälchen (Roter Reis, Salat und Gemüsekombinationen, geröstete Erdnüsse, Tempeh, Ei in Kokosnussraspeln, Hühnerspieße in Sate, scharfe Soße und Drachenfrucht und Papayascheiben) wunderschön aus und schmeckt auch so lecker.


Oder der Garten unseres Homestays mit dem leckeren Frühstück



auf der Dachterrasse mit Blick auf die üppigen Gärten der Homestays der Umgebung,


der dschungelartigen Vegetation dazwischen, den wie an einer Perlenkette aufgereihten Vulkane im Norden und auf die meist auf dem Dach untergebrachten Familientempel.

Wenn der Gecko sieben bis elf Mal ruft, ist das ein Zeichen für Glück!

Wir habe gestern Abend genau gezählt. Genau sieben Mal, was selten ist. Jetzt sind wir aber gespannt, was passiert.





Am Montag haben wir nach dem tollen Bananenpancake und der Sicht auf den Vulkan Gunung Agung mit Ketut einen wichtigen Tempel im Norden von Ubud besucht.

Schon die Fahrt dorthin, immer bergan, durch die mit Penjors und Lamah geschmückten Dörfer, umgeben von dschungelartigem Wald, war sehr beeindruckend. Ebenso die Fahrweise von Ketut auf den kurvigen ( wenn hinunter und hinauf nach Osten oder Westen durch die tiefen Schluchten) engen Straßen, auf denen 2 Autos nur selten ohne Manöver aneinander vorbeikommen.

Die ganze Landschaft in Zentralbali besteht aus Dörfern von Reisbauern. Ideal für die Bewässerung der vielen Reisfelder.

Wenngleich es auch in der Umgebung von Ubud ganze Dörfer gibt, in denen nur Holzschnitzer leben, oder Töpfer, oder nur Tische hergestellt werden, oder Steinfiguren, ganze Weberdörfer oder Färberdörfer, in einem Dorf werden Papierdrachen verkauft, im anderen filigrane Schattenspielfiguren, hier gibt es die bestem geschnitzten Holztüren, dort wird der beste Silberschmuck fabriziert.

Dennoch: Bali und seine Reisbauern gehören zusammen erwähnt.

Und sie leben in Dörfern mit einer strikten Struktur, die man auch auf der Vorbeifahrt schon erkennen kann. Rechts und links der bergwärts führenden Nord-Südachse der Straße sieht man langgezogene Mauern und immer wieder ein großes Eingangsportal, hnter dem sich die Pavillions des Gehöfts befinden. Im Norden des Dorfes (bei den Göttern) befindet sich der Vishnu Tempel, in der Mitte des Dorfes der Dorftempel Desa (Brahma oder Dorfheiliger) und am südlichen Ausgang zum Meer hin (bei den Dämonen) der Shivatempel Pura Dalem, der Unterweltstempel.



   

Am Abzweig vom Dorf Tampaksiring kommt man zum für die Balinesen wichtigen Wasserheiligtum: Pura Tirta Empul. Der Sage nach wurde die Quelle von Gottkönig Indra geschaffen und das Wasser dort ist so heilig, dass die Menschen beim Besuch Kanister und Flaschen davon für den Familienaltar füllen.


Die heiligen Tempel auf Bali darf man natürlich nur mit Sarong und dem Tempelschal Sledang betreten ( hier werden die Leihsarongs getrocknet).


Und weil die Wasser heilig sind, kann der Gläubige in großen Wasserbecken an vielen sprudelnden Quellen Körper und Geist reinigen und zwar nach einem bestimmten vorgegebenen Ritual, wobei man jeweils auch 3 Schluck Wasser trinken soll.

Bei den Touristen wird die spirituelle Reinigung manches Mal recht ungeschickt in Szene gesetzt, vor allem wenn die jungen Damen zwangsläufig ihre blonde Frisur durch den Wasserschwall ruinieren müssen.

 

In einem großen Becken tummeln sich jede Menge riesiger roter Zuchtkarpfen, auch Koi genannt, ( wegen des besseren Karmas von vielen übermäßig gefüttert) und Blumenblüten.

 


Die gesamte weitläufige Anlage mit ihren vielen Wasserbecken und den „only for prayer“ vorgesehenen Tempelbereich hat trotz der Touristen ihren angenehmen Charme bewahren können.

Auch die uralten Bäume mit meterdicken Stämmen und beschützenden Luftwurzeln umgarnt und die sonstigen dekorativen Figuren und Brunnen tragen zum Idyll bei.

 

Inmitten dieser Pracht fanden wir auch noch den heiligen Bilabaum, der nur auf der Insel Bali wachsen soll, mit seinen großen fußballgroßen grünen Früchten.

Oberhalb vom Tempel, wähnen wir ein Hotel - aber nein, der indonesische Präsident hat hier ein megagroßes Heim geschaffen, falls er mal in Bali übernachtet. Angela Merkel war wohl auch schon hier.

Da wir auf der Weiterfahrt auf engsten und gewundenen Sträßchen hinunter in die Schlucht und und nach dem Tal wieder steil hinauf irgendwann in der Schlange standen und es sich nach und nach herausstellte, daß vorne ein Unfall passiert sein musste, war ein Durchkommen zur nächsten Attraktion, dem Felsenheiligtum „Pura Gunung Kawi Sebatu“, nicht möglich und wir kehrten um, wieder nach Süden - bergabwärts durch die Dörfer. Einen anderen Weg dahin gab es nicht.

 





Außerhalb des Dörfchen Pejeng liegt das aus dem 12. Jhd. stammende Felsheiligtum „Pura Pengukur-Ukuran Goa Garba“ mit Wasserfall, Höhlen, Badeplatz und Quellen, das wir als einzige besuchten.

 

An einer bizarren Stelle mit Blick auf eine dicht bewachsene Schlucht mit kleinem Wasserfall machten wir mit Ketut eine kleine Pause und ließen es uns schmecken.

Morgen früh verlassen wir Ubud und werden nach Norden in das schöne Munduk am Kraterrand weiterreisen.

Munduk, 05.03.2024

Heute die Fahrt durch das wirkliche Bali.

Eine grandiose, eine phantastische Fahrt durch die Reisbauernkultur hier auf Bali, wodurch Bali und seine Menschen eigentlich geprägt sind.

Man kann sagen: Fast eine Fahrt in eine vergangene Kultur, die durch den starken Tourismus allmählich gefährdet oder verdrängt wird - so kann man fürchten, auch wenn man den Menschen hier die Einkommensquelle Tourismus wirklich gönnt - und von den Balinesen in supertouristischen Gegenden fast trotzig, aber auch immer weniger authentisch zelebriert wird.

Ubud, die Kultur- und Tourismuszentrale neben den Surferstränden Kuta und Seminjak verlassen wir um 9 Uhr im Stau bis hinaus in die Außenbezirke und schon wenige Minuten später fahren wir nur noch durch kleine überschaubare Dörfer.


Festlich geschmückte Dörfer natürlich mit Penjors und aus Bambus und Reisblatt gefertigten Altären für die Opfergaben vor jedem Haus -es ist ja Galunganzeit. Oft sind die Menschen hier weiß und traditionsgemäß gekleidet bei großen Reiniungs-Prozessionen auf dem Weg in die Tempel des Dorfes.

Hier sieht man weniger Glanz oder Herausgeputztes und dennoch wirkt alles was man sieht, die Mauern der Gehöfte, hinter denen die Pavillons mit den schwarzen Rieddächern hervorlugen, die Tempelanlagen und Steinfiguren mit ihren bunten Schirmen wirklich echt balinesisch. Hier ist das Leben noch geprägt von den vielen Tages- und Tempelritualen.

Zunächst geht es meist Richtung Westen, wobei viele Schluchten steil und engkurvig durchfahren werden und ein Vorbeikommen zweier Karossen auf den engen Straßen manchmal kaum möglich erscheint. Nach dem Affenwald von Sangeh aber fahren wir fast nur noch bergwärts - hinauf zu den Vulkanen. Passieren immer wieder die Dörfer, eines schöner wie das andere, saftig grüne Reisfelder und dschungelartige Wälder.



Unsere erste Station ist der „Pura Luhur Batukaru“, auf 800 m unterhalb des schon erloschenen Gunung Batukaru (2276 m) gelegen und von dichtem Regenwald umgeben.


Man beachte!!!





Einer der wichtigsten Tempel auf der ganzen Insel und einer der ältesten. Wir sind die einzigen Besucher und so lassen wir die düstere Stimmung
des meist moosbewachsenen Ahnentempels der Rajas von Tabanan auf uns wirken.


 Von hier geht es in abgründigen Windungen steil bergab und wieder sehr steil nach oben ( oft muss in den ersten Gang geschaltet werden) durch einen dichten Wald, auch mit Bananen- und Bambuswäldchen durchsetzt.


Irgendwann lässt die Bewaldung nach und es öffnen sich gigantische Reisterrassenformationen.

 




Jatiluwih, das wohl älteste Subakdorf mit dem großartigen Reisanbau- und ausgeklügelten, kunstvoll angelegten Bewässerungssystem der Insel breitet sich vor uns aus.

Faszination pur!

Man kann sich gar nicht satt sehen am Grün der Felder. Sicher auch ein hartes und anstrengendes Leben mit den kleinen Reisfeldeinheiten, die nur in Handarbeit zu bearbeiten sind.

Durch die ganz besondere Beschaffenheit der Insel ( hohe Vulkankette im Norden, abfallende Flüsse und Bäche und das Meer im Süden) war die Bewässerung für die Felder eines einzelnen Reisbauern nicht möglich.


Vor mehr als 1000 Jahren schlossen sich daher Reisbauern in Dorfkooperativen, „Subak“ genannt, zusammen und als Folge dieser alten Nassreiskultur entwickelte sich ein ausgeprägtes Gemeinschaftsgefühl, auch durch seine Entscheidungsstruktur, in jedem balinesischen Dorf.


Die Mitglieder nämlich treffen Entscheidungen in allen religiösen und dörflichen Fragen auf den mindestens alle 35 Tage stattfindenden Subak-Versammlungen nach dem Prinzip Beratung und einstimmige Entscheidung.

Periodisch wird alle 2 Jahre ein Subak-Vorstand gewählt, der Versammlungen im Dorf-Bale (Versammlungspavillon) leitet und darauf achten muss, dass die Entscheidungen umgesetzt werden.

Bei dem auf etwa 1000 m Höhe gelegenen Bedugul bieten sich tolle Ausblick auf etwas wolkenverhangene Wälder, Kaffeeplantagen und Gemüsefelder. Ganze Hänge mit blauen Hortensien und Libellenschwärme runden das Bild ab.


Auf dem muslimisch dominierten Markt erstehen wir zu überteuertem Preis ( gell Edith) einen Sack voller Früchte (Mango, Mangostan und Rambutan). Ja, ich muss noch üben abweisend den Preis gestikulieren (ok Klaus).

Danach führt die Straße in vielen Serpentinen und Haarnadelkurven auf einem schmalen Grat nach Munduk, unserem Ziel.


Unterwegs genießen wir die Ausblicke auf die Kraterseen Danau Buyan und Danau Temblingan. Wobei der unter Folie liegende Gemüseanbau das Bild trüben.

 

Unser einfaches “Made Oka Homestay und Warung“ entpuppt sich als durchaus angenehme Bleibe mit Terrasse und Blick auf die geniale Landschaft, wenngleich diese bei unserer Ankunft durch Nebel und Regen versteckt war.

Munduk, 06.03.2024






Am Morgen war der Himmel blau, die Temperaturen jedoch moderat. Ein Spaziergang durch das kleine Bergdörfchen zeigt den Charakter des Grates, auf dem Munduk liegt.





Sowohl links als auch rechts der extrem steilen Dorfstraße fällt die bewaldete Landschaft mehrere hundert Meter steil ab. Die Gehöfte liegen teilweise auf Terrassen weit unterhalb der Straße, weil eben direkt an der Straße kein Platz vorhanden ist, mit hochgradig steilen Abgängen oder Treppenwegen. Geradezu abenteuerlich häufig die extrem schrägen Zugänge von der Garage zur schmalen, aber ständig befahrenen Straße.



 

Und unglaublich - die Strecke vor und nach Munduk geht wirklich steil bergauf und bergab - was kommt uns da entgegen? 5 Profiradler in unterschiedlichen Abständen und Zuständen, für uns unfassbar!

Obwohl einige Gästehäuser zu finden sind, sieht man hier kaum Touristen. Die Einheimischen sind sehr freundlich und aufgeschlossen, sehen uns in die Augen und lächeln. Immer wieder hat man einen tollen Ausblick auf Täler und die pittoresken Gebirgszüge. Da der vulkanische Boden sehr fruchtbar ist, wachsen hier neben Reis auch Mango, Papaya, Rambutan und Erdbeeren, aber auch Vanille, Kakao, Ingwer, Gewürznelken und Arabica-Kaffee - sagt der Reiseführer.

Wir genießen auf unserem Balkon neben der Aussicht auch die Ruhe, die allerdings ab und zu auch vom Donnern mancher Motos unterbrochen wird.
Jedenfalls geht es hier im Gegensatz zu Ubud noch sehr dörflich ursprünglich, geruhsam, familiär und authentisch zu, balinesisch eben.

Morgen geht es nach Sidemen zum Agung und den Reisfeldern.

Sidemen, 08.03.2024

 

 

Für die 92 km heute von Munduk in der schroffen Berglandschaft zu der geruhsamen Reisfeldlandschaft von Sidemen benötigte Gede, unser Fahrer heute, etwa 3 Stunden. Bedingt durch die engen gewundenen und steilen Bergsträßchen anfangs und dem massiven Verkehr um Ubud herum später.



 


Bei der Fahrt bergabwärts von Bedugul auf dem Hochplateau passieren wir große Gemüsefelder mit dem Gunung Batur und dem Gunung Agung im Hintergrund.


Zu Verzögerungen kam es auch, weil in vielen Dörfern durch Reinigungsrituale (Melasti) in den Tempeln die Straßen wegen kurzer Prozessionen abgesperrt waren.

Wir befinden uns nämlich nach dem balinesischen Pawukon-Kalender (ein Jahr hat dabei 210 Tage und fast alle religiösen Feste - und da gibt es nicht wenige - richten sich danach) in den letzten 4 Tagen des Jahres.

Und es hat sich natürlich so einiges Übel und Unreine über das Jahr hinweg angesammelt, so dass bis Kuningan am 9.3., wenn die Götter und Ahnen wieder die Familientempel verlassen und in ihre unbekannten Gefielde zurückkehren, genug Anlass für allerlei Reinigungsprozeduren ist. Man will ja schließlich sauber ins neue Jahr hinübergleiten.

Am 10.3. , dem letzten Tag des Jahres, werden dann abends mit den Ogoh-Ogoh-Figuren die Dämonen endgültig und mit Radau vertrieben, so dass das neue Jahr rein und ohne Böses beginnen darf.

Am 11.03, um 6:00 Uhr morgens beginnt dann „Niyepi“, das balinesische Neujahr, auch „Tag der Stille“ genannt.

Jetzt ruht auf der ganzen Insel das Leben 24 Stunden lang.

Alle Menschen (mit wenigen Ausnahmen) bleiben in ihren Häusern ohne Strom, Feuer und Licht, ohne Essen, aber mit Meditation und innerer Einkehr. Ruhig eben.

Auf den Straßen tut sich nichts. Kein Verkehr (unglaublich), kein Flugzeug, keine Busse usw, einfach nichts.

Die neuen Dämonen sollen glauben, die Insel sei unbewohnt und leer und sollen deshalb weiterziehen.
Das ist der Plan.
Wir sind extrem gespannt.

Zurück zu Sidemen.

Der Ort liegt in der östlichen Provinz Karagasem unter dem majestätischen Gunung Agung (3142 m), für die Balinesen der heilige Berg, weil Sitz der Götter.

Das eigentliche Dorf liegt etwas oberhalb der Reisfelder mit ihrem unverschämten Grün.



Unten im Tal verteilen sich locker die familiengeführten Unterkünfte mit malerischen Ausblicken zwischen den Reis- und Gemüsefeldern .



Wir sind in den „Umuh Ayu Villas“ untergekommen. Sechs nette Bungalows mit Bambusmobiliar, die in Seerosenteichen stehen und einem kleinen Pool und ebenfalls in einem Teich das offene Restaurant. Die Seerosen sind am Morgen offen und am Nachmittag schliessen sich die Blüten wieder.


Im Garten der Anlage viele Kokospalmen mit gelben Kingkokosnüssen, andere Palmenarten, Flammenbäume, sonstige Baumriesen und viel duftendes Blütengesträuch.


Wollen wir mal hoffen, dass der Agung nicht ausbricht wie 2017 und -18, denn Sidemen gehört zu den unmittelbaren Evakuierungszonen.

Späßchen!

Betrieben wird die Anlage ganz entspannt von einigen Jungs, die ab und zu auch auf Palmen klettern.






Heute Morgen so gegen 7 Uhr - die Hähne krähen schon ab 5.30 Uhr morgens - sehen wir einen von ihnen auf eine Kokospalme klettern, elegant, leicht und affengleich, bis hoch zu den Nüssen und Blüten. Dort füllt er den süßen Saft, der sich im Kelch der Blüten angesammmelt hat, in einen kleinen Kanister und erklärt später, dass daraus Arak gemacht wird.

 

 

Ansonsten servieren sie das leckere Frühstück elegant auf dem Tablett ins gähnend leere Restaurant. Außer uns ist nur noch ein französisches Paar mit Kind auf der Anlage. Also alles sehr ruhig und entspannt.





Das ist für heute auch der Plan. Lesen und ein wenig schwimmen im Pool. Faulenzen halt.
Am Nachmittag regnet es programmgemäß.


Sanur, 11. März 2024 

Viel zu viel Regen auf díeser Reise.

Im Verhältnis zu den letzten Reisen auf Bali - jedes Mal in der Regenzeit - war der Regen sehr moderat. Jeden Nachmittag ein halbes bis ganzes Stündchen. Und meist fiel auch der aus.

Und dieses Mal tatsächlich Regenzeit. Ja.

Gestern zum Beispiel von 14 Uhr bis am nächsten Morgen beim Aufstehen, ununterbrochen und teilweise mächtiger Monsunregen. Heftig.

 

Am letzten Tag des Balijahres fahren wir von unserem Seerosen-Resort in Sidemen nach Sanur, wo wir wieder Dani treffen werden, der mit der Fähre von der Insel Lembongan kommen wird.






Unterwegs sehen wir einige Ogoh-Ogoh-Dämonen und eifrige Aktivitäten in den Dörfern. Auch eine große Prozession zum Verbrennungsplatz (Pengabenan) konnten wir vom Auto aus beobachten.





Wir checken in Sanur im Naksa Homestay ein - schick westlich orientiert, aber mit Wasserspender, großem Kühlschrank und kleiner Küche überzeugt es uns und es befindet sich in einer kleinen Gasse, etwas abseits. Fahrräder gibts auch gleich um die Ecke und wir fahren gleich mal ins Putri Homestay.



Ayu erzählt uns, wie die Ogoh-Ogoh-Paraden ablaufen und an welchem Strand sie mit der Verbrennung der Dämonen enden.


Wir decken uns mit diversen Getränken ein für das morgige „Nyepi“, dem Tag der Stille und speisen am späten Nachmittag bei „Massimo“, einem bekannten Italiener in Sanur, leckere Pastagerichte.

Der Höhepunkt des Tages stand danach an.

 

Auf der Straße vor dem Restaurant trafen nun allmählich die spektakulären Monster- und Horrorgestalten ein, in wochenlanger Arbeit von Kindern und Jugendlichen eines Banjars (Viertel) aus Bambus, Holz, Styropur und Pappmaschee hergestellt und auf einem Bambusgerüst mit viel Getöse bewegt.




 

Pünktlich als die Ogoh-Ogohs Aufstellung nahmen, setzte der Regen ein und es dauerte unverständlich lange, bis die Prozession sich bei heftigem Lärm durch Geschrei, Gongs und Gamelan in Bewegung setzte. An großen Kreuzungen werden die Dämonen von den Trägern hin- und hergezerrt. Dies alles soll zur Verwirrung und Vertreibung der bösen Dämonen dienen.



Der Dämon vom Banjar des Putri Homestays gefiel uns übrigens am besten - ein wahrlich scheusslicher Dämon!


 

Der heftige Dauerregen begleitete den Zug bis zum Verbrennungsplatz am Mertasari Beach. Alle Beteiligte, bis auf die Dämonen, waren von Regenklamotten aller Art verhüllt.

Dort nun warteten eine Menge Zuschauer in einem großen Rund auf das Erscheinen der Dämonen, ihre Geduld wurde jedoch auf eine harte Probe gestellt.

Es regnete weiter und die Menge harrte aus, gefühlt stundenlang. Durch die Lautsprecher hallten für uns nicht deutbare Signale herüber. Und nichts geschah. Lange Zeit standen wir so im Regen. Die Dämonen waren im Dunkel nur schemenhaft zu ahnen. Nirgendwo ein Zeichen für den Fortgang der Veranstaltung. Alle warteten eben.

Gegen 11 Uhr entschlossen wir uns, dem Warten ein Ende zu bereiten und mit dem Rad ins Homestay zu fahren. Bis nach Mitternacht tranken wir dort auf dem Balkon einige Gläser Cola mit Arak.

Und es regnete immer noch.

Die Götter kämpfen wohl am „Tag der Stille“ tatsächlich auf der Seite der Menschen gegen die Dämonen.

Offensichtlich mit der Macht des Dauerregens. Laut wetter.com wird der Regen nämlich erst um 6 Uhr am nächsten Morgen enden. Also exakt mit Ende von Nyepi.

Was sagt man dazu. Ist das kein Zeichen?

Wir jedenfalls nach langem Schlaf nehmen im Warung, das wir auf Schleichwegen über die Küche erreichen (es ist zur Straße hin mit Rollläden geschlossen), unser nettes Frühstück ein: Smoothie-Bowl, Obstsalat, Toast mit Avocado und Spiegelei - und Kaffee natürlich.

Nun haben wir viel Zeit, um Nebensächlichem und manch Wichtigem nachzugehen.

 

Aber eines ist nicht möglich: faul am Pool in der Sonne zu liegen. Es regnet. Dani probiert ihn aus, sehr kalt und überraschend absteigend, dafür kurz.

Und die Stadt ist still, wie es sich am diesem Tag gehört.

Kein Laut ist aus der Nachbarschaft zu hören. Nicht einmal die Hähne haben gekräht (scheint mir), absolute Stille über den Dächer, nur vereinzelt gurren die Tauben und einige Vögel und die Regentropfen sind die enzigen Störenfriede in dieser umfassenden Ruhe. Die Pecalang ( Religionspolizei) achtet darauf, dass kein Normalsterblicher sich auf der Straße bewegt - und dies überall auf der Insel.

Unfassbar diese Disziplin der etwa 4,4 Millionen Balinesen.

Ein ganzes Land im Ausnahmezustand, still zumindest und vor den Häusern leer. Und alles mit dem Ziel, die neu herumstreunenden Dämonen davon zu überzeugen, dass diese Insel unbewohnt ist und daher keine Schandtat möglich sei.

Der Tag der Stille verging bei uns in aller Stille, kein Hurrageschrei, nicht mal beim Kniffeln. Und beim Bier und Arak später wurden wir eh immer leiser.

Morgen früh ist der Traum von einer friedlichen Welt vorüber.


Sanur, 13. März 2024


Heute, 12. März um 6 Uhr in der Frühe ist das diesjährige Nyepi Geschichte.

Bis dahin herrschte absolute Stille.

Daniel meldete sich um 5:53 per WhatsApp: „Erste Motorengeräusche!“ und macht sich bereit für eine kleine Radtour zum Sonnenaufgang am Meer. Wir schlafen noch eine Runde, da die Nacht bewegt war.

Das normale Leben geht weiter.
Ein Flugzeug rauscht über die Dächer von Sanur, erste Mopeds knattern durch die Gassen, innerhalb weniger Minuten pulsiert wieder der normale Alltag.

Eine Frage aber bleibt: Wo sind die neuen Dämonen? Tatsächlich frustriert weitergezogen oder haben sie sich irgendwo eingenistet?

Da hier im Homestay ab heute kein Zimmer mehr frei ist, fährt Dani gegen Mittag für die letzten 2 Tage nach Tanjung Benoa auf der Bukit-Halbinsel und am Donnerstag fliegt er nach Berlin zurück und wir bleiben die letzten 6 Tage noch in Sanur.





Heute ein kurzer Tag am Meer.


Von Dani verabschieden wir uns am Strand, wollen uns aber morgen Nachmittag noch einmal in den Mangroven von Denpasar treffen und anschließend den Fischmarkt von Jimbaran besuchen.

Am Strand vertiefen wir uns unter vielen indischen Mandelbäumen in Vicky Baums Roman: „Liebe und Tod auf Bali“ und in die grässliche und blutgetränkte Geschichte von Indonesien, gewürzt mit einigen Massakern über die Jahrzehnte von der Unabhängigkeit, 1945 von Sukarno ausgerufen, bis in die Gegenwart des im Februar gewählten neuen Präsidenten Prabowo Subianto, ehemaliger General unter Suharto und für die Massaker in Osttimor und sonstige schmutzige und dunkle Aktionen verantwortlich.


Heute, am 13.3. ist letzter Tag mit Dani.




Wir treffen uns im Off, beim „Kub Simbar Segara“ im großen Mangrovengebiet südlich von Denpasar.





Dort schippern wir sehr angenehm mt dem Boot ein Stündchen durch die Mangrovenlandschaft bis hin zur kilometerlangen Autobrücke,



beobachten auffliegende Reiher und sonstige Vögel, Warane lassen sich nicht blicken, auch keine Schlammspringer und Krabben, da wir keinen Schlick sichten. Nur Wasser.


Phantastisch zu sehen, mit welch schlauen Tricks die Natur für die Fortpflanzung der Mangroven sorgt.



 

Es stinkt erbärmlich im Fischmarkt von Jimbaran, direkt neben der Start- und Landepiste des Flughafens. In den dunklen Blechhütten hüpfen wir durch die Fischbrühe am Boden



und obwohl es schon Mittag ist, stinken noch jede Menge Fische aller Art, Muscheln in den seltensten Schalen und Seafood heftig gen Himmel.


 

Der Strand hier ist übervoll mit Jungkungs, den typischen balinesischen Auslegerbooten. Weiter südlich finden wir ein nettes Fischlokal am Strand, in dem wir jedoch die ersten Gäste sind. Wir werden in die dunkelschaurige Hütte gebeten, verweigern jedoch und wollen unbedingt einen Tisch draußen am Sandstrand. Die Leute tun uns den Gefallen, putzen Tisch und Stühle und schleppen noch einen Schirm herbei.


Die Wellen schlagen extrem hoch gegen den Strand und haben in der letzten Nacht offenbar jede Menge Platikmüll, Mikroplastik und sonstiges Schwemmgut auf den Strand gespült.

Wir setzen uns also an unseren Tisch und sind dann bei einem kühlen Bier Zeuge eines makabren Schauspiels. Vor unseren Augen wird nun der Müll zu Häufchen zusammengekehrt, große Löcher in den Sand gegraben, den Müll hinein geschaufelt, Sand darüber. Fertig.

Jetzt noch den Sand etwas zusammengekehrt, Tische mit adretten Tischtüchern bedeckt, Sonnenschirme im Sand befestigt und für die vielen Gäste, die noch kommen sollten, war in kurzer Zeit ein Sonnenuntergangsszenario erster Güte entstanden und der Strand erstrahlte in Feierlaune.


Wir sind zufrieden, das Chaos zuvor und dessen fabelhafte Verwandlung erlebt zu haben.

Wir hatten fast das Gefühl, dadurch den Leuten etwas näher gekommen zu sein und der Red Snapper und die Dorade schmeckten nochmals so gut. Auch, weil gerade beim Essen die Sonne mal wieder ihren temporären Untergang zelebrierte.


Gerade als wir manchen Strandhund mit den Fischresten glücklich machten, füllten sich die Tische in Windeseile und die ankommenden Gäste konnten ihr Glück bei dieser Idylle kaum ertragen.

Der Müll war ja vergraben.


Sanur, 16. März 2024

Nach formidablem Frühstück (Kaffee, Obstsalat, Toast mit Avocado und Spiegelei, und ein Smoothie aus Mango und Banane mit Schoko-Nussstückchen garniert) schwingen wir uns auf unsere Räder und fahren heute hinunter an den Strand.

 




Die Fahrt geht zunächst in der verwinkelten Altstadt durch meterbreite Gassen, in denen gerade 2 Motos aneinander vorbeikommen, was besonders viel Balancegefühl fordert. Links und rechts hinter den hohen Mauern die Gärten der Häuser, manches Mal zur Gasse geöffnet. Oft auch Brachland oder Schuttplatz, auf dem gerade gebaut wird.

Wir gondeln an kleinen Hütten, winzigen Massagesalons, kleinen Gemüseständen, Freiluftwarungs mit wackligen Tischen und Stühlen vorbei.



 


Beim großen Artesedana Kaufhaus mündet die Gasse dann in die vielbefahrene Jalan Danau Temblingan mit den kleinen Läden, Homestays und Restaurants. Am Yulia 2 Homestay biegen wir hinunter zum Pura Dalem ans Meer.
Mehrere noble Anwesen verbergen sich hinter verzierten Mauern und balinesisch geschmückten Eingangstoren.



Kurz vor dem Strand mit den vielen Souvenirständen liegt schwer bewacht und hinter einem großen Schiebetor die Honorarbotschaft von Deutschland.


Am Strand erwartet uns schon der Sonnenliegenvermieter unter den urigen indischen Mandelbäumen und weist uns zu 2 Liegen mit Sonnenschirm. Nur wenige Plätze sind belegt. Die Wellen sind heute ungwöhnlich heftig und überrollen manches Mal den Strand. Im Vergleich zu den ersten Tagen nach unserer Ankunft, hat es jetzt weniger Touristen und es ist nicht mehr so rummelig.

Wir lesen, dösen, erfrischen uns im Meer, bis am Nachmittag dunkle Regenwolken aufziehen und wir gerade noch unbehelligt im Naksa Homestay ankommen.

Der erste Balinese, mit dem wir hier sprechen konnten, war unser Taxifahrer am Flughafen. Und der hieß Ketut.

Die Sache ist nämlich so. Wie alles hier ist auch die Namensgebung Regeln unterworfen. Das erstgeborene Kind - egal ob Junge oder Mädchen - heißt immer Wayan, Gede oder Putu, das zweite Kind immer Made, Kadek oder Nengah, das dritte Nyoman oder Komang und das vierte Ketut oder Ktut.

Durch die von der Regierung propagierte Familienplanung „Zwei Kinder sind genug“ wird es absehbar wohl gar keine Nyomans oder Ketus auf Bali mehr geben.

Allerdings, und das muss man auch wissen, haben Balinesen im Laufe des Lebens noch andere Namen. Einen bekommen sie erst 210 Tage nach der Geburt (der Grund war wohl, dass viele kurz nach der Geburt starben) und die weiteren sind für uns zu kompliziert. Nur ein Beispiel: sollte ein Kind/Jugendlicher sich eine schwere Krankheit zuziehen, kann der Name geändert werden, um die Krankheitsdämonen zu verwirren.

Mehr, glaube ich, muss man dazu nicht wissen.

Vor drei Wochen noch war der gesamte Strandabschnitt und die Resorts hier in Sanur mit Touristen total übervölkert.


Heute bei unserer Fahrt am Strand entlang, gähnte uns an manchem Luxushotel die Leere entgegen.

Einzelne Touristen verlieren sich im überschwellenden Luxus der Anlagen.

Im Schatten der großen Bäume hocken Locals und tratschen stundenlang. Alles wirkt aufgeräumt und scheint eine Ordnung zu haben. Eine feierliche Ruhe und Harmonie liegt über dem Strand. Der Himmel gibt sein Bestes.

 

Die Touristen andererseits wollen nicht wie die Balinesen - obwohl sie es aus der Ferne durchaus interessiert betrachten - in großen Gruppen im Schatten eines Baumes auf dem Boden hocken und schnattern, stundenlang, nicht verrenkt und unkomfortabel in einem Winkel schlafen, nicht gemeinsam mit den Fingern aus dem Reistopf essen.

Dies wollen sie alles nicht, obwohl sie ein für sie doch unverständliches Interesse daran haben und sie diese einfachen Menschen mögen. Aus welchen Gründen auch immer, wissen sie kaum.

Sie wissen wohl, in einer anderen Welt zu wohnen, deren Ordnung sie zu Hause und hier in ihren Resorts wiederfinden.

Auf einer Mauer entlang eines Resorts sitzt einsam und verlassen eine etwas schmuddelige Frau- arm ganz sicher und vielleicht auch hungrig - und schaut auf das touristische Gehabe. Was wird sie wohl denken und wie fühlt sie sich?

 

Der Strand von Sanur ist wenigstens 6 km lang, aber nicht überall reihen sich die Luxusanlagen und Superhotels aneinander. Es gibt auch Abschnitte, an denen sich die Einheimischen aufhalten und sich kurze Zeit vergnügen oder Fischer, die in Ufernähe mit der Angel fischen. Hier unter den riesigen und schattenspendenden indischen Mandelbäumen haben wir in den letzten Tagen ein Plätzchen gefunden.

Während Edith gerade ihre strapazierten Glieder massieren lässt, treibt der Wind von irgendwo eine Werbedurchsage vor sich her. Beim Kauf einer xy-Sache sei privates Glück gesichert, verstehe ich. Das Wort „good luck“ dringt mit so großer Unglaubhaftigkeit über den Strand, dass ich annehme, die wenigen Balinesen, die sich noch herumtreiben, müssten mit großem Gelächter - wie es ihre Art ist - über das Wort herfallen.

Am Abend scheint es, dass die wenigen Touristen, die verloren auf ihren Pritschen lagen, sich langsam davonschleichen, ohne großes Aufsehen zu erregen, und sich in ihre Luxusunterkünfte flüchten.
Jedenfalls erscheinen sie fremd und verloren.
Trotz ihrer großen Anstrengung um Fröhlichkeit und Leichtigkeit.


Sie lächeln auch gerne über so viele Götter und vergessen, wie sehr sie zu Hause schon anderen Göttern anheim gefallen sind.
Der Dreieinigkeit von Individualität, Erfolg und Geld, nur zum Beispiel.

Morgen werden wir wieder einmal in 3 Stunden mit ThaiAirAsia die Welten wechseln.
Von der südlichen Halbkugel über den Äquator in die nördliche Halbkugel.
Von der Regenzeit in die Trockenzeit.
In Bangkok erwarten uns trockenere 35 Grad.


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" Inselleben in Südthailand"