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Ankunft in Thailand


13. November 2022: Ankunft in Bangkok, Stadt der Engel



Am Maenam Chao Phraya mit dem Königspalast in Bangkok






Mekka ist immer auf dem Schirm







Wieder mal hat die Anreise erstaunlich flüssig geklappt - wie am Schnürchen, wenngleich Dauer der beiden Flüge und die geringe Bewegungsfreiheit den Genuss der Anreise von etwa 10 000 km doch einschränkte.

Doha - die selbsternannte „Gateway of the world“ - versank auch mitten in der Nacht im luxuriösen Goldrausch und Glanz seiner Fassade (man war regelrecht froh, nach 4stündigem Aufenthalt dort das Lichtermeer von Stadt und Wüstenlandschaft unter sich zu lassen und in die gleichgültigen und verschleiernden Wolken abzutauchen) und das WM-Fieber versetzt Land und Menschen offensichtlich in den Glückszustand eines klassenbesten Strebers.




Schnelle Erledigung auf dem großen Suvarnabhumi Airport und so standen wir schon früh am S1 Bus, der uns nach Banglamphu bringen sollte.


Im Bus trafen wir Patrick, dessen Wunsch es ist, seiner Mutter auf einer kleineren Thailandreise seine Liebe zu Land und Menschen zu vermitteln.






Wir tauschten also bei Bier und einigen Leckereien (wie beispielsweise gegrillte Insekten und anderes Exotische) von den Garküchen vom Straßenrand unsere Liebeserklärungen aus und fielen nach Mitternacht augenblicklich in einen tiefen und gerechten Schlaf - nach 2 Tagen ohne kaum ein Auge zugedrückt zu haben.



Am Montag bestimmte der Nachholbedarf an Schlaf den Tag.


Blick vom Balkon in den Garten des "Lamphuhouses"




Nach dem Frühstück im Garten des Lamphuhouses schlenderten wir an den großen Chao Phraya-Fluss,





Suchbild: Wo ist der kleine Waran?



der an mehreren Stellen noch über die Ufer trat und fielen auf mancher Bank im Park beim Sumen-Fort in einen schlafähnlichen Zustand.


Der neue König "Rama X." am Sumen Fort - samt Gattin


Die Fahrt mit dem Expressboot auf Bangkoks großem Fluss fiel daher einem ausgedehnten Mittagsschläfchen zum Opfer.


Dem beeindruckenden Kloster „Wat Chana Songhkram“ in unserem Viertel ( mit Buddhas goldenem Fußabdruck ) statteten wir am späten Nachmittag einen Besuch ab und versenkten uns sowohl in die Stille des Ortes als auch in die Litaneien und Mönchsgesänge. Ansonsten waren wir noch wenig vom gewohnten Zauber des Viertels erfasst und fielen am Abend wiederum sehr früh ins Bett.





Ayutthaya, 16.11.2022


Am Dienstag war eindeutig unser Pechtag.

Obwohl wir eigentlich schon gestern übers Ohr gehauen wurden. In der Travel Agency nämlich, in der Soi Rambuttri, beim Kauf eines superteueren Minivantickets. Dieser Beschiss hat sich aber erst am Dienstag im Minivan bemerkbar gemacht.

 

Klaus sagte noch, wir fahren mit dem Tuk-Tuk besser eigenständig zum südlichen Busbahnhof und nehmen dort einen Van nach Ayutthaya. Ich favorisierte das Angebot des Agenten, dass der Minibus uns direkt von der Unterkunft abholt und bis Ayutthaya zur Hauptstraße fährt.

Satz mit x war wohl nix... der Minibus fuhr überladen genau bis zum Busbahnhof und ließ uns dort raus, wo es mehr als eine Stunde Wartezeit gab, bis wir irgendwann tatsächlich nach Ayutthaya abfuhren. Und das für einen Preis mehrfach über dem normalen.

Aber damit nicht genug, unsere neue Unterkunft in Ayutthaya ist stylisch schön, ohne Frage, aber weit weg vom Informationsniveau, das wir bis jetzt von Guesthäusern in Thailand gewohnt waren. Der Besitzer von „Tony‘s Place“, unser Übernachtungsfavorit bisher ist leider vor 3 Jahren an Corona gestorben - und es ist deshalb geschlossen. Zum Heulen!





Vom Zimmer auf die Terrasse unseres Homestay direkt am Kanal "Mae Khian"





„Baan Mae Khian Homestay“ ...also diesmal ...Asiatic english - das junge Mädel sagt, sie kann english, spricht es aber nicht - schaut immer nur mit großen, staunenden Augen, gepaart mit absoluter Ahnungslosigkeit und unfreundlichen, weit überhöhten Preisen für Bootsrundfahrt und Fahrräder. Wir sitzen schlechtgelaunt im Abseits nördlich vom Zentrum fest, - Fahrräder, Cafes und Nudelstände oder Restaurants nicht vorhanden oder geschlossen schon um 5 Uhr. Chips und Bier trösten nicht wirklich. Diät nur theoretisch.

Am Mittwoch ändert sich die Lage schlagartig.

Allerdings erst nachdem wir mit dem TukTuk ins Zentrum gefahren sind, ohne das schon bezahlte Frühstück im Gh erhalten zu haben. Das Cafe nebenan war geschlossen.

Jezt aber lief die Sache wie von selbst. Fahrräder für 50 Baht (statt 300 Baht im Gh) für den Tag, leckere Nudelsuppen und Cafe am Straßenrand - die Stimmung stieg leicht wieder an - dann Busticket nach Sukothai für morgen früh erstanden und mit alter Leichtigkeit fuhren wir durch den Rama-Park zum Wat Mahathat


Das "Wat Mahathat" - das königliche Kloster





Der im alten Feigenbaum eingewachsene Buddhakopf



und durch die Park- und Seenlandschaft der alten Hauptstadt des großen Siamreiches.












417 Jahre lang war Ayutthaya der Sitz der siamesischen Könige, bis die Stadt mit damals etwa 200 000 Einwohnern 1767 von den Burmesen angegriffen und dem Erdboden gleichgemacht wurde.














Leckere Nudelsuppe

Danach sammelten sich die versprengten siamesischen Soldaten und gründeten in Thonburi beim Wat Arun - dem Tempel der Morgenröte - ihr neues Reich unter der Chakri-Dynastie der Ramakönige, dessen Hauptstadt Jahre später Bangkok wurde.

Tolles Pad Thai Original im Straßenlokal und einige Chang, nachdem es dunkel wurde.
Morgen geht es früh ins mystische Sukothai.


Sukothai, 18.11.2022

Am Donnerstag waren wir fast einen ganzen Tag mit Reisen beschäftigt:

Geduscht, gepackt, um 8 Uhr miesen Kaffee getrunken und dazu leckeres Omelett und Croissant, mit TukTuk zum Busbahnhof von Ayutthaya,


Am kleinen Busbahnhof von Ayutthaya, ca 8 km außerhalb der Stadt

warten mit vielen Backpackern und wenigen Thais auf den Bus aus Bangkok, um 10 Uhr gehts im Doppeldecker los,



Pause um 12 Uhr unterwegs im riesigen Verpflegungspalast von Thaibussen mit toller Nudelsuppe und Getränk (im Fahrpreis enthalten), Ankunft im Busbahnhof von Neu-Sukothai um 16 Uhr, und 12 km mit knarrendem Songthaew, bei dem dir der Fahrtwind die Haare um die Ohren schlägt bis nach Old Sukothai und ins Orchid Hibiscus von Paolo.

Ein Bier lang gequatscht mit Paolo über sein Leben und die Welt. Danach ins Städtchen und wunderbares Thaiessen mit einem Chang, kalt und süffig, im 7/eleven mit Bier eingedeckt und zurück bei Dunkelheit in den gemütlichen Bungalow.

Wie ist das Leben doch so schön.

Dies war der 5. Tag unserer Reise und eine Sache fiel uns von Anfang auf, obwohl sie gar nicht so neu war: die unbarmherzige Hitze Südostasiens!!! Die wir wohl vergessen hatten.

Schon als wir den Suvarnabhumi-Airport von Bangkok auf Level 1 zum Bus verließen, da war sie wieder, diese feuchtschwüle Wand, die kurz den Atem nimmt und augenblicklich die Schweißperlen am ganzen Körper fließen lässt. Vor allem bei mir. Nach kurzer Zeit sehe ich aus, als hätte mich jemand aus dem Wasser gefischt.

Eine kurze Dusche im Lamphuhouse, Haare geföhnt und 5 Minuten später das ähnliche Bild. Das T-shirt nach Sekunden nass und ch kämpfe mit Frisur und Erscheinung.
Wie konnten wir bloß solche Hitzdimensionen vergessen.
Der Himmel ist nicht mal blau, mit Wolken bedeckt und es hat 32 Grad. Aber diese Luftfeuchtigkeit!

In Ayutthaya dann weniger Wolken und dort hat uns diese schwüle Hitze schon nach wenigen Stunden mit dem Fahrrad im Rama-Park bei den Tempelruinen alle Energie aus dem Körper gezogen, so dass wir schlapp auf eine Wiese im Schatten alter Bäume fielen und fast dehydrierten.

Eine Stunde Schlaf, viel Wasser und eine Nudelsuppe weckten neue Kräfte.
Heute selbes Theater.


Frühstück in Paolos "Orchid Hibiscus"


Nach einem genialen Frühstück bei Paolo (Kaffee oder Tee, Frühstücksei, Toast, Butter, Marmeladen im hübschen Keramikset, Schale wilder Honig, in Kombi mit Kokosnusscreme im Bananenblatt und süßen kleinen Bananen) mit den Rädern unterwegs im „Historical park von Sukothai“,



der stark beschattet ist durch viel dichte und uralte Bäume, wohlgemerkt.









Den "Schreitenden Buddha" findet man nur in Sukothai


Wir besichtigten die stillen Tempel im Park, von denen nur wenige in der Vollsonne stehen und - wie in Ayutthaya - auch hier verließen uns nach 2 Stunden etwa die Kräfte und Säfte und versickerten im geschichtsträchtigen Boden unter einem Tamarindenbaum.






Wir lagen verrenkt und bewegungsunfähig auf einer Bank. Nach einer Nudelsuppe und einer Flasche kaltem Wasser kamen die Lebensgeister etwas zurück und wir schliefen uns im Bungalow in einer Stunde wieder fit.










Sukothai - was bezeichnenderweise „Morgenröte der Glückseligkeit“ bedeutet (allgemein aber auch für all unsere 5 Besuche hier), gilt als die Wiege und erstes Machtzentrum von Thailand, als die aus dem Norden eingewanderten Thai 1238 das Gebiet einer Khmersiedlung übernahmen und die Tributzahlungen an Angkor verweigerten.




Das "Wat Si Saiwan" war ehemals ein Khmertempel und wurde zum Kloster umfunktioniert

Das Khmerreich hatte zu jener Zeit mit großen Bauvorhaben in Angkor Thom und der Abwehr der kriegerischen Cham reichlich zu tun, so dass sie keine Eintreibungsarmee aufstellen konnten.


 

Das befestigte Reich mit prunkvollen Palästen, großen Tempelbereichen, einer neuen Schriftsprache und Thai-Alphabet und dem mit Hilfe srilankischer Mönche eingeführten Theravada-Buddhismus verdrängte den damaligen Einfluss der hinduistischen Khmer zu jener Zeit. Das Reich gedieh vor allem unter der Herrschaft von König Ramkamhaeng (der bis heute als edler und gutmütiger Herrscher verehrt und verklärt wird) bis zum Ende des 14. Jahrhunderts zu einem einflussreichen Machtfaktor im Norden, als es dann aber vom aufstrebenden Ayutthaya vereinnahmt wurde.



Die Fahrt mit dem Fahrrad durch den stark bewaldeten Tempelbereich des Geschichtsparks mit etwa 200 Tempeln innerhalb und außerhalb eines von Wassergräben umgebenen Bereichs von etwa 1,8 x 1,4 Kilometern kann man meist durch die wenigen Touristen in aller Stille und Ruhe genießen.


Wenn nicht die Sonne wäre.


etwa 300 Grundschüler ergossen sich aus 6 Bussen in das Tempelareal

Und wenn nicht gerade - wie uns heute passiert - 6 Busse vollbeladen mit uniformierten Grundschülern auf das Tempelareal losgelassen worden wären - total diszipliniert, muss man ehrlicherweise sagen, aber eben doch irgendwie lärmend.

Freilich der Spuk war innerhalb einer Stunde vorüber, in der wir sowieso darniederlagen und das geordnete Spektakel nur aus halb geöffneten Augenwinkeln verfolgten.

Paolos „Orchid Hibiscus Gh“ hat leider an Exotik verloren, seit vor einigen Jahren in einer Nacht alle etwa 100 Sing-und Sprechvögel tot im Käfig lagen. Seither zwitschern nur noch die Freien im Garten, auch nicht schlecht. Aber damals hatte man mit manchem sprechenden Exemplar wirklich großen Spaß.

Einen nächsten Schlag versetzte Covid und seine Folgen der Anlage. Keine Touristen, kein großer Erhalt des Gartens, Erneuerungen fielen aus und der Neustart im Oktober hat auch noch kaum Wirkung gezeigt.

Allerdings, das Glücksfrühstücksformat wurde erhalten und die Poolanlage lädt wie eh und jeh zum Relaxen ein.

Covid, Covid, Covid...Paolo ist wahrscheinlich reich genug um diese lange Zeit überbrücken zu können. Viele Geschäfte, Restaurants sind geschlossen, mussten aufgeben.

Die Straßen sehen geordneter aus, wie vorher, sauberer... und gefühlt denken wir, es hätte vorher mehr Geisterhäuschen gegeben. Paolo meinte, dass die Leute auch moderner werden. Gestern abend glaubten wir es fast, denn vor dem kleinen Tempel auf dem Weg in die Stadt wurde normalerweise immer gehupt oder geklingelt (eine Reminiszenz an die Geister im Geisterhäuschen und auch eine Glücksversprechung), wenn man vorbeifährt und gestern nicht. Aber heute wurde wieder munter geklingelt und gehupt...Zufall einfach.

Hier tragen alle asiatischen Leute im öffentlichen Bereich Maske - egal ob draussen oder drinnen, wir nicht und alle anderen Touristen auch nicht.

Paolo erzählte auch, dass die Thais große Angst vor Covid hatten und haben und dadurch nur wenig Kritik an den staatlichen Maßnahmen entstand. Die Impfrate - wenn dann Impfstoff vorhanden war - ist daher sehr hoch.

Sukothai, 20.11.2022

Hier im Orchid Hibiscus fängt der Tag ganz entspannt an.

Aber wenn wir uns auf Rädern hinaus in die Hitze begeben, dann verlieren wir unsere Kräfte spätestens nach 3 Stunden.

Unsere kleine Tour heute z.B. brachte uns an die Tempel im Süden außerhalb der historischen Stadt,



u.a. an den Chetuphon-Tempel, der insofern bemerkenswert ist, dass er nämlich den schreitenden Buddha abbildet, der in den sonstigen Buddhastatuen nie vorkommt.



Man kennt den „sitzenden“, den „stehenden“ und den „liegenden“ Buddha in allen Variationen. Einen schreitenden Buddha gibt es nur in Sukothai, dem ersten siamesischen Macht- und Kulturzentrum.
Warum er nur hier schreitet, haben auch lange Internet-Recherchen nicht klar ergeben. Wir tappen im Dunkeln.








Von hier fuhren wir in das westlich Tempelareal und in den Dörfern war gerade Reisernte und an vielen Häusern wurde der Reis auf blauen Folien zum Trocknen ausgelegt - direkt an der Straße.



Die Stille und Harmonie dieses Landlebens ist absolut beeindruckend, was sich auch im vielen Lachen und Winken ausdrückt.




Graben und Stadttor

Unser letzter Tempel im westlichen Areal war der Wat Samphan Hin, 200 m auf einer Anhöhe gelegen mit bester Aussicht auf die Landschaft



und eigentlich auch auf den morgendlichen Sonnenaufgang, für den wir natürlich zu spät waren. Mich hat dort oben noch kein Sonnenaufgang begeistert in all den Versuchen der Jahre und so verzichtete ich auch klug auf den schweißtreibenden Aufstieg.



Edith schaffte immerhin die ersten 100 m, bevor sie Tribut für die verlorenen Energien zu zahlen hatte und umkehrte.





Ein absolut erfrischender Mango-Smoothie weckte vorübergehend wieder verloren geglaubte Kräfte, die gerade mal für die letzten Kilometer zum Bungalow und ins Bett reichten.


Am Nachmittag einige Zeit am Pool



und gegen Abend im Städtchen einen rotgefärbten Sonnenuntergang gegen die Spitzen und Silhouetten des Wat Mahathats im Tempelbereich bewundert,







bevor wir uns in unserem bevorzugten Straßenlokal einige unterschiedliche Thaigerichte schmecken ließen.



Unsere kleine Tour im Norden des Geschichtspark


Erste Station: Die Seladon-Töpferei "Suthep Sangakhlok" mit spezieller Sukothai-Keramik


Der "Elefantentempel"


Einer der vielen Sangkhalok-Brennöfen im Norden, in denen chinesische Seladon-Keramik hergestellt wurde

 


Der bezaubernde "Wat Si Chum" mit dem großen Buddha im oben offenen Mondhop








Impressionen vom "Wat Mahathat"










 
Chiang Mai, 22.11.2022

Gen Norden im Doppeldeckerbus.

Bedeutet erstmal: Abschied vom Himmelbett und himmlischen Frühstück bei irdischen Gesprächen mit Tischnachbarn, weil ja noch Zeit ist.





Das TukTuk kommt erst um 9:30 Uhr. Mae, die uns das Frühstück bringt, verspricht uns, dass es in Chiang Mai viel kühler sein wird, wie in Sukkothai...Sukkothai und Kanchanaburi wären die heissesten Orte Thailands...wäre ja schön.

Dann an der Bushaltestelle an der Hauptstraße in Sukothai ein wahrlich großer Auflauf von jungen und schon etwas gealterten Backpackern. Ein japanischer Vielreisender ist erstaunt, die wollen alle nach Chiang Mai? Er sei vor vier Wochen im total leeren Chiang Mai gewesen - und jetzt das.


Am stillen und fast schon majestätisch gelassenen „Historical parc“ vorbei bringt uns der Bus in eine riesige Flachlandschaft, von unter Wasser stehenden grünen, trockenen gelben und abgeernteten Reisfeldern geprägt. In vielen Dörfern wird auf riesigen Planen oder auf auf großen Betonflächen der gerade geerntete Reis getrocknet.





Einfache Teakholzhäuser säumen die breite und schnurgerade Schneise des Highways Nr. 1 ab Tak. Überhaupt fallen viele einzelne junge Teakbäume und gar ganze Wälder auf, aufgeforstet sehr spät zwar, aber nicht zu spät wohl, denn Teakholz ist traditionelles Baumaterial für die Lanna-Architektur in dieser nördlichen Region. Und war lange Zeit Mangelware und und viel zu teuer.

Liegt es an dem gleichmässigen Schaukeln des Busses oder an den ständigen Wiederholungen der Landschaft? Alle Mitfahrenden, ob asiatisch oder weiß, schlafen inzwischen!



Im Bus gibt es gottseidank keine Videos mehr, der Bildschirm ist noch da, aber er bleibt schwarz. Auf unserer ersten Asienreise gab es immer Videios mit Gewaltszenen, von Demonstrationen oder sonstigen gräulichen Veranstaltungen, man hat, um nicht hinsehen zu müssen, panisch den Schlaf gesucht.

Etwa bei Lampang tauchen in der Ferne Bergketten auf und Reisfelder werden rar.

Stattdessen riesige Maniokfelder dieser filigranen Pflanze, ab und zu rauscht Bambuswald vorbei und überall die Blütenpflanzen am Straßenrand und in den Tümpeln: Seerosen und Lotusblüten, Büsche mit Bougainvilleae, in allen Farben, Hibiscus, Jasmin und Frangipani. Eine wahre Pracht.

Je näher wir der Hauptstadt des Nordens kommen, wird die Umgebung allmählich städtischer und schon außerhalb am Busbahnhof herrscht, wie könnte es auch anders sein, hektisches Treiben und nervöser Lärm.

Am Busbahnhof werden wir mit anderen Reisenden, alle mit großem Gepäck, in ein Songthaew gequetscht und die Fahrt durch Stau, Staub und Gehupe wird zur kleinen Tortur. Aber wer hat behauptet, dass Reisen bequem sein muss?

Die Großstadt des Nordens mit ihren etwa 200 000 Einwohnern hat eine Altstadt mit vielen Gassen, von Mauern, Wassergraben im Quadrat umgeben.

Dort in einer ruhigen Seitengasse liegen in einem üppig bewachsenen exotischen Garten mehrere Teakholzhäuser des „Gap’s House Gh“, in dem wir ein großes Zimmer beziehen.















Für uns ist Chiang Mai, das viele Möglichkeiten in der Stadt und im nahen Nationalpark für Trekking, Besuch der verschiedenen Bergvölker bietet, - und wir schon bei unseren inzwischen 5 Besuchen schon viel erlebt und gesehen haben - bei dieser Reise nur eine Durchgangsstation. Nach einem Tag in der Altstadt werden wir nämlich von diesem Flughafen nach Laos wechseln in das wunderschöne Luang Prabang.

Am Abend dann natürlich beim ersten Bummel ein Stopp in einer chinsischen Nudelsuppenküche und einem Chang in der Nähe unseres Lieblingstempel: dem Wat Phan Tao, einem Teakholztempel - wie es sich an diesem Ort ja gehört - der mit seinem großen goldenen Buddha große Ruhe und Harmonie ausstrahlt. Ein Ort, der den Betrachter zur Ruhe bringen will und kann - aber nicht immer, wenn man dem Glauben schenkt, was wir am nächsten Tag erleben werden.









Leider dämmerte es inzwischen schon und die Mönchsgesänge und Abendlitaneien waren schon vorbei.

Heute nun besuchen wir all die schönen Plätze der Stadt mit dem Rad und versuchen die vielen Schönheiten zu genießen.







Als erstes steht der große Wat Chedi Luang ganz in der Nähe auf dem Programm.
Dies ist der zentrale Tempel, der im 15. und 16. Jahrhundert gar den Smaragdbuddha, das große Nationalheiligtum beherbergte, das heute im Bangkoker Wat Phra Kaeo steht.

Hinter dem Viharn erhebt sich die wuchtige Ruine des 1545 durch ein Erdbeben zerstörten Chedi, der nach buddhistischen Vorstellungen den Berg Meru - den Göttersitz - symbolisiert.





Wir schlendern gemächlich durch die große Anlage mit den vielen exotischen Pflanzen, Ruheplätzen, Bots für die vielen Mönche und Novizen, den Gebäuden der Universität und den vielen kleinen Nebentempeln für irgendeinen längst verstorbenen Abt, Geheiligten oder Geist. Vielleicht eine ganze Stunde verbringen wir in diesem Park des Glaubens, der buddhistischen Heilslehre und der Meditation.





Und wir kennen solche buddhistischen Stätten in Thailand nun schon seit etwa 14 Jahren aus eigener Anschauung. Was uns schon in den Jahren zuvor als Tendenz erschienen war, wurde mit dem heutigen kleinen Besuch deutlich verstärkt.

Für uns steht nun fest: Der weltanschauliche Buddhismus, die philosophische Lebenslehre Buddhas ist dem Verfall geweiht. Schon am Eingang werden die Besucher um Eintrittsgeld gebeten, was ansonsten nicht weiter schlimm wäre, aber im Inneren Bereich gibt es vielfältige Möglichkeiten, den Gläubigen erhebliche Spendengelder zu entlocken, was sie freilich auch tun - und dies oft nicht spärlich.







Der Tempel - eigentlich Ort der Andacht, der spiritituellen Einkehr und Meditation gedacht, das Kloster als Ort der Entsagung und Weltabgewandtheit - wurde inzwischen in seinem Goldglanze entschieden erneuert, und die Pracht, der Schmuck und der Reichtum des Glaubens ist überall im Überfluss präsent.

Oh Buddha, du allmächtiger Lehrmeister! Was sagst du zu deiner inzwischen zum Volksbuddhismus gewandelten Lehre, in der Goldglanz und Gott Mammon angehimmelt werden und nur ganz wenig Entsagung und Demut.

Diese Überhöhung in Thailand ist uns wie gesagt schon früher aufgefallen, heute aber sind die bekannten Tempel - nicht die kleinen, ruhigen - leider zur Touristenattraktionen mit all den üblichen Begleiterscheinungen verkommen und sie chrakterisieren Glaubensphänomene in prosperierender Wirtschaftslage.

Ob es Buddha dabei gut geht?

Natürlich haben wir auf unserer Tour durch die kleinen ruhigen und schnuggeligen Gassen der Altstadt viele kleine versteckte Tempel gesehen, schöne Häuser mit viel Liebe gepflegt,







haben Kokosnusswasser und überleckeren Mangoshake im klitzekleinen Minibetrieb einer jungen Familie genossen - und das Leben.





Am Mittag wieder Nudelsuppe, die glücklich machen soll. Uns kommt es tatsächlich so vor.




So kurz vor Dämmerung noch ein Besuch im von Walkern und Läufern frequentierten „Nong Buak Park“ am südlichen Rande der Innenstadt, in dem wir lange Zeit einigen „Takraw- Teams“ beim mehr als akrobatischen Spiel beobachteten.







Einige leckere Thaigerichte in einem kleinen Familienbetrieb und einige Biere - der Abend war gelaufen.





Morgen Nachmittag verlassen wir Thailand mit dem Flieger und landen im wunderschönen Luang Prabang
im entspannten Laos.


Es geht weiter Im Kapitel " LAOS - Land am Mekong - der Mutter aller Wasser"